Wassertreten in Kärnten
17. Alpe Adria Cup in Feldkirchen / Kärnten leider im Genuatief versunken
Am 17. Mai war es wieder soweit – der Beginn des Alpe Adria Cup in Feldkirchen. In der diesjährigen Auflage ging ein mit 47 Anmeldungen bisher größtes je gemeldetes Feld an den Start. Neben dem mit Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien besetzten internationalen Wettbewerb sollte auch –integriert- eine Qualifikation für die Staatsmeisterschaft des Österreichischen Aero Clubs (ÖAeC) ausgeflogen werden.
Vielen vom guten Streckenwetter der letzten Wochen verwöhnten Piloten schwante jedoch schon bei der Auftaktveranstaltung am Freitag Abend ob der Wetterprognosen nichts gutes.
Auf jeden Fall fand der Abend – eingerahmt von Ansprachen der ranghöchsten Vertreter des ÖAeC – bei dem einen oder anderen Schwatz zwischen alten Hasen und erstmaligen Teilnehmern einen beschwingten Ausklang.
Am ersten Tag standen morgens um Acht bereits 30 der 43 angekommenen Maschinen, von motivierten Piloten aufgebaut, vor den Anhängern. Trotz allen zuwartens musste der Tag jedoch gegen Mittag gecancelt werden; mit dem Samstag zusammen direkt auch – ob der schlechten Wetteraussichten - der Sonntag.
Die Bodenmannschaften brachte das am Sonntag um das Vergnügen einer polizeieskortierten Rückholtour: der an diesem Tag veranstaltete autofreie Radfahrertag am Ossiacher See, für den die Wettbewerbsleitung diese wohl einmalige Lösung in einem Wettbewerb frühzeitig abgestimmt hatte, fiel buchstäblich auch ins Wasser.
Montag waren dann alle um 10:00 ausgeruht wieder beim Briefing, trotz der grenzwertigen Bedingungen hatte sich die Wettbewerbsleitung entschlossen, dem Wetter in allen drei Klassen eine Wertung abzutrotzen. Leider spielte ebenjenes Wetter bei diesem Plan nicht so ganz mit, denn schon bei den letzten Starts der Standardklasse – die Piloten ließen teils schon im Schlepp das Wasser ab- landeten die ersten Maschinen der Club- und offenen Klasse bereits wieder. Der Tag endete erwartungsgemäß ohne Tageswertung. Wobei der eine oder andere Pilot der jeweiligen Klasse im Slalom um Schauern, zerfallende Cumuli und Abschattungen den Weg bis in den ersten Zylinder der auf 50 Min. und knapp über 100 km begrenzten Assigned Area Task (AAT) schaffte. Eine Maschine der Clubklasse –gesteuert von Mario Schupfer- sogar ein gut Stück des Weges zurück nach Feldkirchen.
Dienstag konnten dann beim Briefing diese Leistungen gewürdigt werden, viel zu sagen gab es sonst nicht außer warten auf Mittwoch - draußen goss es in Strömen.
Die freundliche Einladung an den Meteorologen Gerhard Hohenwarter, doch mit ihm einen Betriebsausflug in die touristische Attraktion Foltermuseum in Seeboden am Millstädter See zu unternehmen hatte Mittwoch Wirkung gezeigt. Es sah nach einem nutzbaren Wetterfenster aus. Die Club, gefolgt von der offenen Klasse - die Standard Klasse hatte einen Tag frei- wurden gegen Mittag auf ein 106 km bzw. 128 km Vieleck im Bereich Hermagor, Spittal und Villach geschickt.
Kurz nach dem Abflug verdunkelte sich der Himmel in Abflugrichtung und machte den Teilnehmern die Aufgabe mit ähnlichen Verhältnissen wie am Montag nicht leicht: gegen 16:00 rollten die ersten Gespanne vom Platz, um die ersten Außenlander einzusammeln. Fast zeitgleich landete Harald Kopececk aus der offenen Klasse als einziger Umrunder des Tages. Er hatte einen stationären Schauer am Ossiacher See als einziger zeitig im Süden umfliegen können, die restlichen Teilnehmer der Klasse mussten im Anhänger zurück. Dennoch reichte es für eine Wertung, da mehr als 25 % des Feldes eine Strecke von mehr als 100 km geschafft hatte. Die Clubklasse hatte weniger Glück, hier lagen zu viele unterhalb der Marke „100“ bei den Kühen: keine Wertung. Abends wurde dann noch eine Verlängerung des Wettbewerbs um den Sonntag bekannt gegeben.
Donnerstag, nächster Versuch von Wettbewerbsleitung und Meteorologe, in das Wetter mit tatkräftiger Unterstützung der Piloten eine Wertung hinein zu zirkeln. Mitsamt der Standardklasse wird die Clubklasse mittags auf eine AAT in die Gegend von Hermagor und Klagenfurt geschickt. Das durch hohe dichte Wolken nach Westen abgeschirmte Wetter sorgt bei der Clubklasse für ein geschlossenes Außenlanden in Nötsch. Auch das gros der Standardklasse findet sich kurze Zeit später beim Versuch, dem Südseite des Dobratsch steigen abzugewinnen, bei einem „Betriebsausflug“ in Nötsch wieder. Dennoch war die Aufgabe lösbar, denn drei Piloten nutzten die Feingewinde-Bärte zielsicher aus und flogen in beide Zylinder der AAT ein. Drei waren aber zu wenig: wieder keine Wertung.
Auch der vorläufigen Wertung von Mittwoch erging es nicht anders, Freitag morgen gab Wettbewerbsleiter Martin Huber beim Briefing bekannt, dass nach Indexbereinigung auch hier die Wertung gestrichen werden musste, da die Zahl der Flüge größer 100 km zu klein wurde. Das Wetter war mehr als trüb, abwarten. 12:00: Pünktlich zu diesem Termin stellt sich ein Schauer über dem Platz ein… Auch um 13:00 regnet es noch. Eine evtl. Verbesserung stellt sich wenn überhaupt wohl erst zu spät ein: auch der Freitag wird Opfer des launischen Wetters.
Martin musste mit dem Ruhetag auch das praktische Ende des Wettbewerbs verkünden, da nunmehr in keiner Klasse mehr eine offizielle Wertung von drei Tagen zu erfliegen war.
Gleichzeitig wurde auch der Sonntag als Flugtag abgesagt.
Samstag trauten dann alle ihren Augen nicht: die Sonne scheint ! Der Meteorologe traut dem Wetter – Hochdruckeinfluss - soviel zu, das für alle Klassen eine unterschiedlich große AAT von 205 – 385 km und einer Speed Task - Zeitlimit von 3 Stunden - ausgegeben wird. Bei auffrischendem Südwestwind ist mit hohen Schnittgeschwindigkeiten in einem Mix aus Thermik und Hangflug zu rechnen. Das mittags gestartete Feld ist auch im wesentlichen gegen vier Uhr wieder da, und gegen halb sechs steht fest, das alle es geschafft haben ! Ein versöhnlicher Abschluss für eine verregnete Woche. Bestätigt durch den 108 km/h Schnitt des Tagessiegers der Standardklasse Peter Hartmann.
Alle Piloten waren sich jedoch bei der Abschlussfeier am Abend –eine Siegesfeier wurde es nur für den Samstag – einig: wegen der gewohnt guten Organisation des Wettbewerbs um Martin Huber und seinem Team zusammen mit der lockeren Atmosphäre war es für alle eine Freude teilzunehmen. Das nötige Quäntchen Glück hatte trotz der guten Aufgabenstellung und Meteorologischen Beratung immer gefehlt, Petrus hatte die Läden der Wetterfenster immer ein wenig zu früh zugeschlagen.
Nächstes Jahr wird es übrigens keinen AAC geben, da der Feldkirchener Verein den Zuschlag für einen Gliding Grand Prix erhalten hat. Details zu den Ausschreibungen der Strecken, Ergebnisse, Bilder des AAC 2008 und vieles mehr auf der Homepage www.LOKF.at.
Ach ja: der Wetterfrosch hat keinen Betriebsausflug machen müssen. Er blieb- ausgestattet mit einem Schild: „Schuld abladen verboten“- unversehrt, denn auch er konnte nichts für das Wetter!
Drei Fragen an den leidegeprüften Wettbewerbsleiter:
Martin, wie erklärst Du Dir die stetig wachsende Beliebtheit des AAC als Internationaler Wettbewerb ?
Ich sehe den AAC als straff geführten Wettbewerb in einer familiären Atmosphäre. Die Leute kommen gerne, weil die Familien oder Rückholer auch auf Ihre Kosten kommen, trotzdem kann man den sportlichen Ehrgeiz haben zu gewinnen. Wie es hier in Kärnten heißt: Urlaub unter Freunden.
Was macht für Dich den Reiz aus, diesen Wettbewerb zu organisieren und durchzuführen, wo Du doch sonst eigentlich auch lieber im Flieger sitzt ?
(lacht) …in einem früheren Leben muß ich fliegerisch wohl nicht voll auf meine Kosten gekommen sein…nein, im Ernst, also vor dem Hintergrund des kommerziellen Erfolges sicherlich nicht. Vielmehr ist es die Freude der Teilnehmer, die kleinen Rückmeldungen über dies und das, die einen motivieren, es jedes Jahr wieder auf sich zu nehmen einen Wettbewerb dieser Größe durchzuziehen. Und (lacht) einer muss es ja schließlich machen….
Dem Wettergott habt Ihr anscheinend dies Jahr nicht genug auf sein Bestechungskonto überwiesen. Wie geht man als Wettbewerbsleiter damit um ?
Für den nächsten AAC habe ich entsprechende finanzielle Mittel bereitstellen lassen, um dieses Problem zu umgehen.
Die Stimmung ist trotzdem gut. Siehst Du das im Zusammenhang mit der eingangs gestellten Frage ?
In jedem Fall. Wir, also mein Team Mike, Horst, Richard und ich sind ebenso wie alle anderen in Feldkirchen bemüht, immer präsent zu sein, den Leuten mit quasi mit beizustehen, gemeinsamen Veranstaltungen wie dem Grillabend die Zeit zu vertreiben und natürlich auch aus den Wetterfenstern das machbare herauszuholen. All dies zusammen hat offensichtlich funktioniert. Und das freut uns natürlich auch.
Mal sehen, ob der Wettergott uns gnädig ist..... Wenn es heute eine Wertung gibt, dann wird der Bewerb evtl verlängert. Sieht aber derzeit nicht so aus.....
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Die Club und die Offene Klasse sind in der Luft
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Club und Offene Klasse werden aufgestellt. Mal sehen ob es heute klappt.... 13:30 - Start für die Clubklasse
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Heute könnten wir eher eine Bootsregatte abhalten. Wir hoffen auf morgen.
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Der Wettergott beschert uns ein kleines Fenster. Nächstes Briefing 12:30 14:54 - Wir sind gestartet 16:00 - Das Fenster war wohl doch zu klein......
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Auch am Sonntag (18.05) findet aufgrund des Wetters keine Wertung statt. Nächster Termin ist am Montag um 10 Uhr.
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Heute erfolgt aufgrund des Wetters KEIN START
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Die Standardklasse wird aufgestellt. Die Clubklasse ist "on Hold" Nächstes Briefing um 11:00 Uhr
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Der erste Tag ist angebrochen. Das Wetter scheint uns nicht gnädig zu sein. Eröffnungsbriefing um 09:00 Uhr
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